Perspektive der Konfis
Leonie hat in der Konfi-Gruppe einige neue Freundinnen und auch Freunde gefunden. Mit den Klassenkamerad:innen aus der Grundschule hat sie sich noch nie so richtig verstanden. Aber hier in der großen Konfi-Gruppe ist immer etwas los. Cool sind auch die Teamer:innen. Die trifft sie schon eine Stunde bevor es losgeht, wenn sie von der Schulmensa ins Gemeindehaus geht. Hier findet sie auch immer mal Rat, wenn sie mit den Hausaufgaben nicht so zurechtkommt.
Svenja aus dem Team hat sie gefragt, ob sie sich nicht auf die JULEICA vorbereiten möchte. Ob das am Ende klappt, weiß sie noch nicht, jedenfalls macht sie beim Schnuppertrainee schon mal mit. Nach der Konfirmation will Leonie jedenfalls auch ins Konfi-Team. In Kappelingen, ihrem Heimatort, war sie während des Konfi-Praktikums im Konfi 3-Team. Die Gottesdienste haben ihr aber nicht so gut gefallen, die waren aber ja auch für Kinder. Gottesdienste sind etwas zum Mitmachen, hat sie hier am Konfi-Ort gelernt. Die Gottesdienste mit dem Konfi- und Jugendteam sind auch toll. Da fährt sie gerne mit dem Fahrrad hin.
Das braucht es
- Die beteiligten Gemeinden verantworten gemeinsam die Konfi-Arbeit. Die Durchführung und Gestaltung sind auf die zuständige und verantwortliche Pfarrperson oder auf das Team übertragen. Es erscheint sinnvoll, dass die verantwortliche Pfarrperson oder das Team setzt seinen Arbeitsschwerpunkt u. a. im Bereich der Konfi-Arbeit und erhält entsprechende organisatorische Unterstützung und wird bei anderen Aufgaben entlastet.
- Einen Ort, der für alle oder die meisten Konfis gut erreichbar ist.
- Dort stehen für die große Gruppe sowie für die notwendige Anzahl eine Kleingruppe angemessene Räumlichkeiten, Ausstattung und das benötigte Material zur Verfügung.
- Aus den kooperierenden Gemeinden ist eine personelle Unterstützung der Pfarrperson und ggf. des Teams vorhanden, um die Kommunikation mit den Konfis, Kontaktflächen und Beziehungen innerhalb der Gruppe und zur örtlichen Gemeinde zu ermöglichen.
- Im Laufe des Konfi-Jahres sollten darüber hinaus regelmäßige Feedback- und Austauschrunden stattfinden, in denen die Entwicklung der Konfis, sowie der Gruppendynamik reflektiert wird und die organisatorischen Fragen mit ausreichendem Vorlauf angesprochen werden.
- Eine oder mehrere Personen sind zuständig, um sowohl die organisatorische als auch inhaltliche Arbeit zu koordinieren, Termine der Konfi-Arbeit mit den Gemeindeveranstaltungen abzustimmen und um zu den nötigen Feedback- und Austauschrunden einzuladen.
Zu klärende Fragen
- Wird die Realisierung des Modells von der Zahl der Konfirmand:innen am Ort abhängig gemacht und steht damit von Jahr zu Jahr infrage oder wird es unterstützt, weil der Mehrwert des Modells an sich stark gemacht wird und damit auf Kontinuität angelegt ist?
- Welche Wege müssen die Konfirmand:innen zurücklegen?
- Welche Organisationsformen neben dem „Mittwochnachmittag“ sollen Teil des Konfi-Jahres bleiben und was ist dazu notwendig?
- Sind aufgrund des größeren Einzugsgebietes am Ende doch einige Organisationsformen nicht möglich oder nur erschwert zu berücksichtigen?
- Lässt sich die Konfi-Arbeit in eine regio-lokale gemeindepädagogische Konzeption einfügen, z. B. in familienaktive Gemeindearbeit, in Konzeptionen der regionalen Jugendarbeit?
- Wie sind die Parochialgemeinden der Konfirmand:innen eingebunden, z. B. als Praktikums-Orte, als zu erkundende Orte usw. (vgl. dazu auch Modell 4)?
- Wer aus dem Distrikt oder aus der Region entlastet und stärkt die verantwortliche Pfarrperson in anderen Arbeitsbereichen (z. B. bei Kasualien, Schuldeputat oder bei der seelsorglichen Tätigkeit und Besuchen)?
- Wie ist die gemeinsame Verantwortung der beteiligten Gemeinden abgebildet, z. B. durch einen Konfi-Ausschuss der Gemeinden, regelmäßige Informationen in den Entscheidungsgremien usw.?
- Wo findet die Konfirmation statt? Wie werden die Konfirmationsgruppen ggf. eingeteilt? Wird die Konfi-Gruppe nach parochialer Zugehörigkeit oder nach Konfirmationsterminen am Ende des Konfi-Jahres getrennt?
- Wer konfirmiert die Jugendlichen?
Praxisbeispiele
Zu diesem Modell gibt es folgende Praxisbeispiele:
Miteinander-Füreinander (Maulbronn)