Perspektive der Konfis
In Laras Stadt gibt es während der Konfi-Zeit viel zu entdecken. Jeden Monat gibt es einen Freitagabend und manchmal auch einen anschließenden Samstagvormittag, an dem sich die Konfirmand:innen an wechselnden Orten treffen. In vier Kirchen erlebt sie ganz verschiedene Gottesdienste und dass in den beteiligten Gemeinden auch ganz unterschiedliche Menschen die Gottesdienste besuchen. Die Diakoniestation mit ihren Angeboten und auch die Räume des Jugendwerkes kannte sie vorher noch gar nicht. Dass sie als ganze Konfi-Gruppe beim Stadtfest mitwirken und zusammen auf das Konfi-Camp fahren, beeindruckt sie sehr. Besonders gefällt Lara auch, dass sie viele Teamer:innen kennenlernt und auch verschiedene Hauptamtliche. Sie hat zum Beispiel gemerkt, dass man mit der Pfarrerin aus der Nachbargemeinde ganz unkompliziert reden kann. Da traut sich Lara auch mal Fragen zu stellen, von denen sie nicht weiß, ob sie „dumm“ oder „blöd“ sind. Schade, dass sie nicht viel öfter im Konfi mitmacht. Und wegen der ständig wechselnden Orte fühlt sich Lara doch meist ein wenig fremd in den immer wechselnden Räumen. Viel wichtiger ist ihr aber, dass ihre beiden Freundinnen aus der Nachbargemeinde im Konfi trifft. Sobald sie die sieht, fühlt sie sich „zu Hause“.
Das braucht es
- Es gibt eine gemeinsame Einstiegs- und Kennenlernphase, in der die Konfirmand:innen möglichst viele Haupt- und Ehrenamtliche kennenlernen und sich als Gruppe finden können. Diese wird ausgewertet und entsprechend pädagogische und gruppendynamische Konsequenzen gezogen.
- Eine oder mehrere Personen sind dafür da, um sowohl die organisatorische als auch inhaltliche Arbeit zu koordinieren, Termine der Konfi-Arbeit mit den Gemeindeveranstaltungen abzustimmen und um zu den nötigen Feedback- und Austauschrunden einzuladen.
- Im Laufe des Konfi-Jahres sollten regelmäßige Feedback- und Austauschrunden stattfinden, in denen die Entwicklung der Konfis, sowie der Gruppendynamik reflektiert wird und die organisatorischen Fragen mit ausreichendem Vorlauf angesprochen werden.
- Das inhaltliche und methodische Curriculum muss abgesprochen und allen bekannt sein.
- Verschiedene Schwerpunkte in Bezug auf Gottesdienste und (Kirchenjahres-) Feste in den beteiligten Gemeinden werden deutlich gemacht, an denen die Konfi-Gruppe als solche mitwirken bzw. sie erleben kann.
- Bei Teilgruppen braucht es klare pädagogische Verantwortung sowie Zuständigkeiten für die Kontakte und Absprachen mit den Eltern.
- Den Konfirmand:innen muss klar werden, welche Person/en für sie persönlich zuständig ist/sind.
Zu klärende Fragen
- Wird die Realisierung des Modells von der Zahl der Konfirmand:innen am Ort abhängig gemacht und steht damit von Jahr zu Jahr infrage oder wird es unterstützt, weil der Mehrwert des Modells an sich stark gemacht wird und damit auf Kontinuität angelegt ist?
- Sind die Räumlichkeiten in allen Gemeinden groß genug für die gesamte Konfi-Gruppe?
- Sind die Wege für die Gruppe einfach zu bewältigen und die Orte gut erreichbar?
- Wie viele Gemeinden sind mindestens sinnvoll, damit die Stärken dieses Systems zum Tragen kommen?
- Wie viele Gemeinden und Personen können sich maximal in diesem System beteiligen?
- Gibt es Teamer:innen, die die Gruppe an und zu möglichst vielen Orten begleiten, um die Entwicklungen beurteilen zu können und kontinuierliche Beziehungsarbeit zu leisten?
- Wie ist die jeweilige Arbeitsbelastung der Beteiligten? Gibt es entlastende und kompensatorische Unterstützungen für die (pädagogische) Gesamtverantwortung?
- Wie ist die gemeinsame Verantwortung der beteiligten Gemeinden abgebildet (z. B. durch einen Konfi-Ausschuss der Gemeinden, regelmäßige Informationen in den Entscheidungsgremien usw.)?
- Welche Rolle spielen die Parochialgemeinden der Konfirmand:innen (z. B. als Praktikums-Ort, als zu erkundende Orte oder als „feiernde Gemeinde“ usw.)?
- Wie ist die gemeinsame Verantwortung der beteiligten Gemeinden abgebildet, z. B. durch einen Konfi-Ausschuss der Gemeinden, regelmäßige Informationen in den Entscheidungsgremien usw.?
- Wie wird die Arbeit den Eltern bzw. Familien kommuniziert und mit ihnen koordiniert?
- Welche Feste im Kirchenjahr begeht die Gruppe an welchem Ort? Oder teilt sie sich stellenweise auf? Könnten die beteiligten Orte von Jahrgang zu Jahrgang wechseln?
- Wo findet die Konfirmation statt? Wie werden die Konfirmationsgruppen eingeteilt? Wird die Konfi-Gruppe nach parochialer Zugehörigkeit oder nach Konfirmationsterminen am Ende des Konfi-Jahres getrennt?
- Wer konfirmiert die Jugendlichen?
Praxisbeispiele